Almuth Wallner
Salzburg grüßt die Wunderburg ...
... und freut sich, bei diesem tollen und eigentlich sehr regionalen Kunstprojekt trotzdem dabei sein zu dürfen!
Naja, für ganz Salzburg ist es wohl vermessen zu sprechen - dennoch, vor mehr als 25 Jahren sind Jonny Hübner und ich an einer Hausecke in der Salzburger Altstadt als Teenager beinahe buchstäblich ineinander gerannt. Und seither entwickelte sich eine unglaubliche Freundschaft: zwischen uns Menschen, aber auch von uns Menschen zu der Stadt des jeweils Anderen. So durfte ich im Lauf der Zeit auch Jonnys Freund Ingo etwas kennenlernen ...
Um dieser Verbindung symbolisch in der Wunderkugel einen physischen Ausdruck zu geben, haben Jonny und ich Werkzeuge aus dem Fundus meines Großvaters ausgewählt: Rudolf Frey und seine Frau Irmgard fanden nach vielen unruhigen Jahren in den Verwirrungen Europas während der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Heimat für sich und ihre Familie am Gersberg, einem kleinen Flecken am Fuße eines der Salzburger Hausberge. Durch unermüdliche Arbeit in den weiteren Jahrzehnten entstand dort langsam ihr schlichtes Paradies, das sie schließlich ihren Kindern, und diese inzwischen wieder der nächsten Generation übergeben haben. Mit großer Liebe und Dankbarkeit erinnere ich mich der beiden, wenn ich ihre Werkzeuge in die Hand nehme, obwohl ich meinen Großvater nur aus den Erzählungen meiner Großmutter und aus seinen privaten Texten kennengelernt habe. Trotzdem bin ich sicher, diese kunstsinnigen Menschen würden sich freuen, dass etwas von ihrem Werkzeug aus dieser harten und für sie auch schönen Aufbauzeit nun Eingang in ein Kunstprojekt findet - auch wenn sie zuerst sicher staunen würden, wohin sich Kunst inzwischen entwickelt hat. Aber jede Zeit muss ihre Wege gehen, das wussten sie genau. Und wenn die verschiedenen Zeiten durch Kunst in so „runder“ Weise zu etwas so Stimmigem wie die Wunderburger Wunderkugel verbunden werden, dann ist das einfach eine große Freude!